Wer wirklich für die Kirchen zahlt
Seit neun Jahren leitet Bernadette Knecht einen katholischen Kindergarten bei Bonn. Sie ist kompetent, engagiert und beliebt. Aber als ihre Ehe zerbricht und sie sich neu verliebt, wird sie entlassen.
Sie hat gegen die Moralvorstellungen der katholischen Kirche verstoßen. Die Eltern sind entsetzt – und wütend. Sie wollen ihre Kindergärtnerin behalten und gehen auf die Barrikaden. Dabei machen sie eine erstaunliche Entdeckung:
Die Kirche bestimmt, aber sie zahlt nicht – der Kindergarten wird von ihnen selbst, vom Staat finanziert.
Eva Müller erzählt die Geschichte einer Auseinandersetzung, die sinnbildlich für die Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in konfessionellen Einrichtungen steht. Anhand weiterer Beispiele aus dem ganzen Land beleuchtet sie Arbeitsbedingungen von Ärzten, Pflegern und Lehrern.
Dabei stellt sie fest, dass die Anzahl katholischer und evangelischer Einrichtungen immer weiter steigt, während die Zahl der Kirchenmitglieder immer weiter sinkt.
Eva Müller blickt in diesem Buch hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen Arbeitgebers; sie schildert, wie die Kirchen den Markt dominieren, was das für Arbeitnehmer bedeutet und wer den Preis dafür zahlt.
Anschaulich, informativ und kritisch: »Gott hat hohe Nebenkosten« fragt danach, welchen Einfluss die Kirchen heute haben – und welchen sie haben sollen.
Pressestimmen
»Schon nach den ersten Sätzen ist man
direkt drin im Geschehen und Sog der Geschichte. Das Buch entwickelt die
Spannung einer Kriminalgeschichte.«, WDR 5, 15.01.2013
»Das Buch ist flott geschrieben, die Fälle, sowohl in der kath. wie in der ev. Kirche, sind genau recherchiert. Die an den Konflikten Beteiligten kommen selbst zu Wort. Die sehr lesenswerten Dokumentationen sind engagiert erzählt – und das ohne billige Polemik.«, Verein zur Umwidmung von Kirchensteuern, 01.01.2013
»Das Buch ist flott geschrieben, die Fälle, sowohl in der kath. wie in der ev. Kirche, sind genau recherchiert. Die an den Konflikten Beteiligten kommen selbst zu Wort. Die sehr lesenswerten Dokumentationen sind engagiert erzählt – und das ohne billige Polemik.«, Verein zur Umwidmung von Kirchensteuern, 01.01.2013
Über den Autor
Eva Müller, geboren 1979, studierte von
1998– 2003 in Tübingen und Marseille Geschichte, Öffentliches Recht und
Linguistik. Im Anschluss daran volontierte sie beim WDR in Köln. Seit 2005
arbeitet sie als freie Journalistin, vor allem für das ARD-Politikmagazin
»Monitor« sowie die WDR/ ARD-Redaktionen »die story«, »Aktuelle Dokumentation«
und »Echtzeit«. 2009 erschien ihr Buch »Deutschland dritter Klasse« (gemeinsam
mit Julia Friedrichs und Boris Baumholt). Für ihre Filme wurde sie u.a. mit dem
Deutschen Fernsehpreis, dem Axel-Springer-Preis und dem
Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet und für den
Adolf-Grimme-Preis nominiert. »Es sind die journalistischen Grundtugenden, die
Eva Müller pflegt, und sie und die Zuschauer werden dafür mit jeder Menge
Erkenntnis belohnt.« Süddeutsche Zeitung
Die hilfreichsten Kundenrezensionen
Die
„Nebenwelt“ der Kirche 28. Januar 2013
Von M.
Lehmann-Pape
Format:Taschenbuch
Wer ob des Titels ein weiteres Buch erwartet, welches sich
ausschließlich um Kirchensteuern, Grundbesitz und Pfründe der großen Kirchen
bewegt, sieht sich schon zu Beginn der Lektüre und bei den ersten Blicken ins
Buch angenehm enttäuscht.
Unter „hohen Nebenkosten“ ist, im Sinne der Autorin, nicht nur zu verstehen, dass die großen Kirchen als zweitgrößter Arbeitgeber in Deutschland fungieren und nicht nur, dass die großen, verfassten Kirchen in diesem Zusammenhang auch mehr und mehr Einnahmen durch Refinanzierungen generieren (was sicherlich eine Rolle spielt und im Buch von Eva Müller aus fundiert und sorgfältig recherchiert dargelegt wird). Unter „Nebenkosten“ ist vor allem auch „zu verbuchen“, wie sehr und wie viele Menschen von leicht bis bitter enttäuscht sich wiederfinden, so sie mit den „Formalia“ der Kirchen aneinandergeraten. Und eben auch in Form solcher zermürbender Erfahrungen „zahlen“.
Formalia, die, das wird eindeutig und klar herausgestellt durch Eva Müller, tatsächlich nicht nur in den „inneren Werten“, sondern auch im ganz offiziellen, rechtlich formalen Vollzug eine Art „Sonderwelt“ in der Gesellschaft Deutschlands darstellen.
Eine Welt, in der kompetente Mitarbeiter, die sich im Rahmen ihrer Tätigkeit nichts haben zuschulden kommen lassen, aufgrund „privater“ Entscheidungen entlassen werden können. Und das anscheinend in einer „Gleichstellungs“- und Antidiskriminierungsgesellschaft“ völlig im Einklang mit geltendem, bürgerlichem und öffentlichem Recht.
Da zieht die geachtete und hoch geschätzte Kindergartenleiterin eines katholischen Kindergartens privat mit einem Mitglied des Kirchenvorstands in „eheähnliche“ Gemeinschaft und wird umgehend gekündigt. Aufgrund dieses privaten Weges.
Damit aber nicht genug, dies ist ja nur der „Aufhänger“, der Beginn des Buches, das in Form einer Reportage nun einerseits den Weg der Interessensgemeinschaft der Eltern nachzeichnet (die ihre Leiterin wieder haben wollen, bis dahin, den Kindergarten aus der Trägerschaft der katholischen Kirche zu lösen), mitsamt deren „Kampf gegen Windmühlen“ und vor allem ignoranter „Buchstabenauslegung“ mittelalterlich anmutenden Kirchenrechts durch den konkreten Kirchenvorstand samt Pfarrer der Gemeinde.
Andererseits nutzt Müller den roten Faden dieser konkreten „Geschichte aus dem Leben“ um sachlich und unaufgeregt, mit fundierten Zahlen unterfüttert, diese „Parallelwelt“ Schritt für Schritt aufzuzeigen. Und dabei auch mit der ein oder anderen Mär vom (gerade auch finanziellen) „Einsatz“ der Kirchen aufzuräumen.
Durchaus erhellend stellt der Leser fest, dass die großen Kirchen in Deutschland Zug um Zug ihre eigenen Investitionen in die soziale Arbeit und den Unterhalt von Kindergärten zurückgefahren haben, mehr und mehr (auch über eigentlich gesetzte Grenzen hinaus) öffentliche Gelder zugeführt bekamen und bekommen. Mit dem sanften Nachdruck, das man „ansonsten die Einrichtung eben schließen oder in kommunale Obhut alleine zurückgeben müsse“. Immer wieder von der Schilderung begleitet, wie die Initiative der Eltern in Fragen ihrer Kindergartenleiterin „abgebügelt“ wird.
Einerseits also, salopp formuliert, wird die Hand weit aufgehalten für eine Finanzierung aus öffentlichen Geldern, aus Steuern und damit aus der Gesellschaft heraus , anderseits wird sich energisch dagegen verwehrt, dass moderne Werte eben dieser Geldgeber oder deren Interessen an einer vor allem kompetenten Mitarbeiterschaft einen Einfluss auf „innerkirchliche“ Vorgänge haben dürften. Was im Übrigen, wie das Ende der Geschichte zeigt, nicht nur für die ( eher im Mittelpunkt dieses Buches stehende) katholische Kirche gilt.
„Bislang gibt es in Deutschland kein Gerichtsurteil, das das besondere kirchliche Arbeitsrecht grundsätzlich anzweifelt“.
Eva Müller legt hier sicher nicht das einzige Buch zum Thema vor. Eine Vielzahl von Auseinandersetzungen mit der öffentlichen Finanzierung, dem Umgang mit Finanzen, Ressourcen und Mitarbeitern und der „ganz eigenen Gesetzgebung“ der Kirchen in Deutschland hat es schon gegeben.
Beeindruckend aber ist an diesem Buch die durchgehaltne konkret Geschichte, die von Anfang bis Ende erzählt wird und an deren Verlauf die hinzutretenden Fakten ein fassbares und stimmig verknüpftes Bild einer „Parallelwelt“ im öffentlichen Recht ergeben.
Ein wichtiges, im Stil flüssig zu lesendes und fundiertes Buch.
Unter „hohen Nebenkosten“ ist, im Sinne der Autorin, nicht nur zu verstehen, dass die großen Kirchen als zweitgrößter Arbeitgeber in Deutschland fungieren und nicht nur, dass die großen, verfassten Kirchen in diesem Zusammenhang auch mehr und mehr Einnahmen durch Refinanzierungen generieren (was sicherlich eine Rolle spielt und im Buch von Eva Müller aus fundiert und sorgfältig recherchiert dargelegt wird). Unter „Nebenkosten“ ist vor allem auch „zu verbuchen“, wie sehr und wie viele Menschen von leicht bis bitter enttäuscht sich wiederfinden, so sie mit den „Formalia“ der Kirchen aneinandergeraten. Und eben auch in Form solcher zermürbender Erfahrungen „zahlen“.
Formalia, die, das wird eindeutig und klar herausgestellt durch Eva Müller, tatsächlich nicht nur in den „inneren Werten“, sondern auch im ganz offiziellen, rechtlich formalen Vollzug eine Art „Sonderwelt“ in der Gesellschaft Deutschlands darstellen.
Eine Welt, in der kompetente Mitarbeiter, die sich im Rahmen ihrer Tätigkeit nichts haben zuschulden kommen lassen, aufgrund „privater“ Entscheidungen entlassen werden können. Und das anscheinend in einer „Gleichstellungs“- und Antidiskriminierungsgesellschaft“ völlig im Einklang mit geltendem, bürgerlichem und öffentlichem Recht.
Da zieht die geachtete und hoch geschätzte Kindergartenleiterin eines katholischen Kindergartens privat mit einem Mitglied des Kirchenvorstands in „eheähnliche“ Gemeinschaft und wird umgehend gekündigt. Aufgrund dieses privaten Weges.
Damit aber nicht genug, dies ist ja nur der „Aufhänger“, der Beginn des Buches, das in Form einer Reportage nun einerseits den Weg der Interessensgemeinschaft der Eltern nachzeichnet (die ihre Leiterin wieder haben wollen, bis dahin, den Kindergarten aus der Trägerschaft der katholischen Kirche zu lösen), mitsamt deren „Kampf gegen Windmühlen“ und vor allem ignoranter „Buchstabenauslegung“ mittelalterlich anmutenden Kirchenrechts durch den konkreten Kirchenvorstand samt Pfarrer der Gemeinde.
Andererseits nutzt Müller den roten Faden dieser konkreten „Geschichte aus dem Leben“ um sachlich und unaufgeregt, mit fundierten Zahlen unterfüttert, diese „Parallelwelt“ Schritt für Schritt aufzuzeigen. Und dabei auch mit der ein oder anderen Mär vom (gerade auch finanziellen) „Einsatz“ der Kirchen aufzuräumen.
Durchaus erhellend stellt der Leser fest, dass die großen Kirchen in Deutschland Zug um Zug ihre eigenen Investitionen in die soziale Arbeit und den Unterhalt von Kindergärten zurückgefahren haben, mehr und mehr (auch über eigentlich gesetzte Grenzen hinaus) öffentliche Gelder zugeführt bekamen und bekommen. Mit dem sanften Nachdruck, das man „ansonsten die Einrichtung eben schließen oder in kommunale Obhut alleine zurückgeben müsse“. Immer wieder von der Schilderung begleitet, wie die Initiative der Eltern in Fragen ihrer Kindergartenleiterin „abgebügelt“ wird.
Einerseits also, salopp formuliert, wird die Hand weit aufgehalten für eine Finanzierung aus öffentlichen Geldern, aus Steuern und damit aus der Gesellschaft heraus , anderseits wird sich energisch dagegen verwehrt, dass moderne Werte eben dieser Geldgeber oder deren Interessen an einer vor allem kompetenten Mitarbeiterschaft einen Einfluss auf „innerkirchliche“ Vorgänge haben dürften. Was im Übrigen, wie das Ende der Geschichte zeigt, nicht nur für die ( eher im Mittelpunkt dieses Buches stehende) katholische Kirche gilt.
„Bislang gibt es in Deutschland kein Gerichtsurteil, das das besondere kirchliche Arbeitsrecht grundsätzlich anzweifelt“.
Eva Müller legt hier sicher nicht das einzige Buch zum Thema vor. Eine Vielzahl von Auseinandersetzungen mit der öffentlichen Finanzierung, dem Umgang mit Finanzen, Ressourcen und Mitarbeitern und der „ganz eigenen Gesetzgebung“ der Kirchen in Deutschland hat es schon gegeben.
Beeindruckend aber ist an diesem Buch die durchgehaltne konkret Geschichte, die von Anfang bis Ende erzählt wird und an deren Verlauf die hinzutretenden Fakten ein fassbares und stimmig verknüpftes Bild einer „Parallelwelt“ im öffentlichen Recht ergeben.
Ein wichtiges, im Stil flüssig zu lesendes und fundiertes Buch.
39 von 49 Kunden fanden die folgende Rezension
hilfreich
Wo
Kirche draufsteht, ist häufig Staat drin 9. Januar
2013
Von Falk
Müller TOP 100
REZENSENT
Format:Taschenbuch
Die Kirche ist neben dem Staat der größte Arbeitgeber in
Deutschland. Über eine Million Menschen arbeiten in sozialen Einrichtungen für
die Kirchen - in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altersheimen. Sie
alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht, vom dem die Öffentlichkeit nicht
viel erfährt. Außer, wenn einzelne Arbeitnehmer gegen die Regeln verstoßen und
gekündigt werden, wie im Fall von Bernadette K., welcher durch die Presse ging
und vom dem im Buch berichtet wird.
Sie leitete einen katholischen Kindergarten in Königswinter, ist beliebt und geschätzt, und wird trotzdem entlassen, weil sie gegen die Glaubenslehre der Kirche verstoßen hat. Sie hat sich nämlich in einen anderen Mann verliebt und scheiden lassen. Die Autorin Eva Müller fragt daher in ihrem Buch, was sind das für Arbeitsbedingungen, die so strenge Anforderungen an das Privatleben des beschäftigten Personals stellen? Und vor allem: sind diese gerechtfertigt?
Die Frage stellt sich nicht zuletzt im Lichte der Finanzierung der kirchlichen Einrichtungen. Der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 % aus öffentlichen Geldern finanziert. Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche in der Regel selbst nur noch etwa zwei Prozent des Etats. Wenn die Allgemeinheit also fast alles zahlt, warum dürfen die Kirchen allein bestimmen, unter welchen Bedingungen sie ihre Arbeitnehmer einstellen - und entlassen. Und vor allem: wofür gibt die Kirche das eigene Geld aus, also die Einnahmen aus der Kirchensteuer?
Es sind solche interessanten und selten gestellten Fragen, die das Buch zu einer lesenswerten Lektüre machen und dabei das durchaus nicht spannungsfreie Verhältnis zwischen Kirche und Staat beleuchten.
Sie leitete einen katholischen Kindergarten in Königswinter, ist beliebt und geschätzt, und wird trotzdem entlassen, weil sie gegen die Glaubenslehre der Kirche verstoßen hat. Sie hat sich nämlich in einen anderen Mann verliebt und scheiden lassen. Die Autorin Eva Müller fragt daher in ihrem Buch, was sind das für Arbeitsbedingungen, die so strenge Anforderungen an das Privatleben des beschäftigten Personals stellen? Und vor allem: sind diese gerechtfertigt?
Die Frage stellt sich nicht zuletzt im Lichte der Finanzierung der kirchlichen Einrichtungen. Der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 % aus öffentlichen Geldern finanziert. Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche in der Regel selbst nur noch etwa zwei Prozent des Etats. Wenn die Allgemeinheit also fast alles zahlt, warum dürfen die Kirchen allein bestimmen, unter welchen Bedingungen sie ihre Arbeitnehmer einstellen - und entlassen. Und vor allem: wofür gibt die Kirche das eigene Geld aus, also die Einnahmen aus der Kirchensteuer?
Es sind solche interessanten und selten gestellten Fragen, die das Buch zu einer lesenswerten Lektüre machen und dabei das durchaus nicht spannungsfreie Verhältnis zwischen Kirche und Staat beleuchten.
1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension
hilfreich
Von Jürgens
"Bücher" TOP 50
REZENSENT
Format:Taschenbuch
Das Buch greift die Geschichte einer katholischen
Kindergartenleiterin auf, der gekündigt wurde. Die Kindergartenleiterin war
geschieden, lebte ohne Lebenspartner, das war für die Kirche kein Problem, als
sie jedoch mit dem neuen Lebensgefährten zusammenzog und dies bekannt wurde,
wurde dieser "Ehebruch" zu einem "schädlichen Ärgernis"(S.53) und es erfolgte
die Kündigung des Arbeitsverhältnisses. Was sich dann daraus entwickelte,
konnten beide Seiten (Kirche und Erzieherin) sicherlich nicht ahnen. Die Autorin
beschreibt diese Situation sehr gut und gibt beiden Seiten ausreichend Raum ihre
Positionen darzustellen. Diese Geschichte zieht sich durch das gesamte Buch und
wird begleitet von kritischen Blicken der Autorin hinter die Kulissen der großen
Kirchen. Sie geht dazu auf das Kirchenrecht, auf § 118 II Betriebsverfassungs
Gesetz und die Tendenzbetriebe, auf § 9 II allgemeines Gleichbehandlungs Gesetz
und auf Artikel 140 GG ein.
Sie erklärt das Subsidiaritätsprinzip, wonach die Kommune von eigenen Angeboten Abstand nehmen soll, wenn die Aufgabe von freien Trägern erfüllt werden kann und wie die derzeitige Finanzierung abläuft und warum die Kirchen dabei oft nichts mehr für diese Einrichtung zahlen müssen.
Der Leser erfährt etwa 1,3 Millionen Menschen arbeiten für die Kirchen in Deutschland und die Zahl der konfessionellen Sozialeinrichtungen steigt.
Die Autorin zeigt bei der katholischen Kirche reichen die arbeitsvertraglich verankerten Pflichten weit ins Privatleben: "Ganz grundsätzlich gilt: Alle Mitarbeiter- ob Kindergartenleiterin oder Altenpfleger, ob Lehrer, Rettungssanitäter oder Schuldenberater bei der Caritas- tragen in den Augen der Kirche durch ihren Dienst am Nächsten zur Verkündung bei. Deshalb sollen sie sich, vor allem nach Vorstellung der katholischen Kirche, sowohl im Dienst als auch daheim den christlichen Moralvorstellungen gemäß verhalten." S.77
Die Autorin nennt später vier unterschiedliche Fälle die gerichtlich dazu entschieden wurden und diese zeigen eine Veränderung in der heutigen Rechtsprechung an.
Dann wendet die Autorin sich dem Thema "Die Diakonie und der Markt" zu und sie zeigt wie in diesem Bereich ausgegliedert wird, um zu sparen und wie dabei auch das eigene Tarifsystem der Kirche (die Arbeitsvertragsrichtlinien), teilweise unterlaufen wird, indem dort geringer Löhne gezahlt werden durch das "Tarif-Hopping" (S.104)
Die Autorin geht auch auf die Politik zu diesem Thema ein und zitiert einen katholischen Theologie Professor, der erklärt: "dass es beim Thema Religionspolitik außer bei den Linken grundsätzlich Vorbehalte in allen Parteien gibt. Es wagt keiner, die religiösen Fragen zu berühren." S.134
Das Buch versucht objektiv zu zeigen wo die Probleme in diesem Arbeitsbereich liegen und es wirft die Frage auf, ob der Staat, wenn er soziale Einrichtungen zu 100 Prozent fördert, nicht auch bei der Vergabe der Trägerschaft, den Träger zu Einhaltung bestimmter Vorgaben verpflichten sollte.
Sie erklärt das Subsidiaritätsprinzip, wonach die Kommune von eigenen Angeboten Abstand nehmen soll, wenn die Aufgabe von freien Trägern erfüllt werden kann und wie die derzeitige Finanzierung abläuft und warum die Kirchen dabei oft nichts mehr für diese Einrichtung zahlen müssen.
Der Leser erfährt etwa 1,3 Millionen Menschen arbeiten für die Kirchen in Deutschland und die Zahl der konfessionellen Sozialeinrichtungen steigt.
Die Autorin zeigt bei der katholischen Kirche reichen die arbeitsvertraglich verankerten Pflichten weit ins Privatleben: "Ganz grundsätzlich gilt: Alle Mitarbeiter- ob Kindergartenleiterin oder Altenpfleger, ob Lehrer, Rettungssanitäter oder Schuldenberater bei der Caritas- tragen in den Augen der Kirche durch ihren Dienst am Nächsten zur Verkündung bei. Deshalb sollen sie sich, vor allem nach Vorstellung der katholischen Kirche, sowohl im Dienst als auch daheim den christlichen Moralvorstellungen gemäß verhalten." S.77
Die Autorin nennt später vier unterschiedliche Fälle die gerichtlich dazu entschieden wurden und diese zeigen eine Veränderung in der heutigen Rechtsprechung an.
Dann wendet die Autorin sich dem Thema "Die Diakonie und der Markt" zu und sie zeigt wie in diesem Bereich ausgegliedert wird, um zu sparen und wie dabei auch das eigene Tarifsystem der Kirche (die Arbeitsvertragsrichtlinien), teilweise unterlaufen wird, indem dort geringer Löhne gezahlt werden durch das "Tarif-Hopping" (S.104)
Die Autorin geht auch auf die Politik zu diesem Thema ein und zitiert einen katholischen Theologie Professor, der erklärt: "dass es beim Thema Religionspolitik außer bei den Linken grundsätzlich Vorbehalte in allen Parteien gibt. Es wagt keiner, die religiösen Fragen zu berühren." S.134
Das Buch versucht objektiv zu zeigen wo die Probleme in diesem Arbeitsbereich liegen und es wirft die Frage auf, ob der Staat, wenn er soziale Einrichtungen zu 100 Prozent fördert, nicht auch bei der Vergabe der Trägerschaft, den Träger zu Einhaltung bestimmter Vorgaben verpflichten sollte.
Produktinformation
Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 3 (7. Januar 2013)
Sprache: Deutsch