Sonntag, 7. April 2013

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem

Provokatives Coaching für den Berufsalltag


Warum ein Problem schon in Angriff nehmen, solange es noch klein ist? Warum ein Problem lösen, wenn dadurch nur ein neues entsteht?

Als Meister des provokativen Coachings präsentiert Jonathan Briefs eine Erfolgsstrategie des Scheiterns à la Watzlawick. Aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Spitzensportlern stellt er seine Coaching-Erfahrungen einfach auf den Kopf und plädiert für eine Vertiefung der beruflichen Probleme. Briefs taucht dabei genüsslich ein in den Gedankenmüll der Selbstsabotage und rät: »Begrabe die Illusion eines gelungenen Berufslebens an der Biegung des Flusses.«

Die provokative Zuspitzung regt zum Widerspruch an und motiviert zum Handeln. Humor und das Lachen über eigene Schwächen und Blockaden schaffen Abstand, wirken befreiend und helfen, bestehende Probleme selbstverantwortlich zu lösen. Der Beruf kann somit tatsächlich zur Berufung werden. Alle »Ja, aber-Profis«, »Eigentlich-Experten«, »No risk-Propheten« und »No way-Anhänger« dürfen dagegen bleiben, was sie sind: Problemzonen-Liebhaber!

Pressestimmen


Jonathan Briefs’ Buch provoziert, reißt aus gewohnten Denkmustern und fordert seine LeserInnen heraus. (Sabine Asgodom )

„Jonathan Briefs treibt Denkfehler provokant auf die Spitze – und inspiriert uns dazu, es endlich besser zu machen. Für mehr Erfüllung und Erfolg im Leben.“ (Dr. Petra Bock, Top-Coach und Bestsellerautorin )

Über den Autor


Jonathan Briefs ist Businesscoach, Kommunikationstrainer und Humorberater. Der Preisträger des Köln Comedy Cups ist Dozent der Dr. Bock Coaching Akademie in Berlin, coacht die österreichische Nationalmannschaft der Skispringer und die deutsche Ski-Alpin-Herrenmannschaft und ist als Schauspieler, Regisseur, Autor und Impro-Coach tätig.
 

Produktinformation

  • Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
  • Verlag: Kösel-Verlag (1. April 2013)
  • Sprache: Deutsch

Mittwoch, 3. April 2013

Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr

Bei Jauch gewinnen, völlig frei sein, um die Welt gondeln. Wie ist es, wenn man das Leben führt, von dem alle träumen?


Sie wollte eigentlich bloß finanziell ein bisschen unabhängiger sein. Mehr dürfen, weniger müssen. Deshalb hat Meike Winnemuth bei "Wer wird Millionär?" mitgemacht. Zu ihrer Verblüffung räumt sie groß ab: 500 000 Euro. Und nun? Einfach weitermachen wie bisher?

Sie entscheidet sich, 12 Monate frei zu nehmen und um die Welt zu gondeln. Es wird ein unglaubliches Jahr. Eines, das ihr Leben umkrempelt. Und das Beste: das viele Geld hätte sie dazu gar nicht gebraucht.

Doch was passiert, wenn man wirklich alles darf? Weiß man dann, was man will? Wie ist es, wenn man das Leben führt, von dem alle träumen?

Meike Winnemuth erzählt von einer unglaublichen Reise in 12 Städte auf allen Kontinenten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba, Havanna. Mit Tempo, Humor und viel Gespür für die Besonderheiten der Städte und ihrer Bewohner beschreibt Meike Winnemuth ihre Erfahrungen.

Vor allem aber geht es in "Das große Los" um Aha-Erlebnisse, Kulturschocks, den Rausch der Freiheit, das Glück des Zufalls und die Überraschungen, die man nicht zuletzt mit sich selbst erlebt.



Pressestimmen


  • "Meike Winnemuth erlaubte sich die große Freiheit einer Weltreise und erzählt launig, wie das geht. Auch ohne Millionen." (Geo Saison, April 2013 )
  • "Sehr emotional, sehr klug - Abenteuerinnen werden es lieben." (MYSELF, April 2013 )
  • "Ein wunderbares, inspirierendes Buch" (FREUNDIN DONNA, April 2013 )

Über den Autor

 
Meike Winnemuth, 1960 in Schleswig-Holstein geboren und in Hamburg und München lebend, ist freie Journalistin. Bei „Stern“, „Geo Saison“, „SZ Magazin“ und in vielen anderen Zeitschriften sowie im Netz („Das kleine Blaue“) erschrieb sie sich eine große und begeisterte Anhängerschaft. Ihrem Reise-Blog „Vor mir die Welt“ folgten mehr als 200.000 Leser, er wurde für den Grimme Online-Award 2012 nominiert und bei den Lead Awards 2012 ausgezeichnet.

Kundenrezensionen

 

Rausch der Freiheit und Glück des Zufalls

15. März 2013
Von Falk Müller
 
Wer hat nicht schon davon geträumt, einfach mal ein Jahr auszusteigen und durch die Welt zu reisen? Die Autorin hat es getan und 12 Städte in allen Kontinenten besucht.

Schon solche Reiseziele wie Addis Abeba in Äthiopien oder Mumbai in Indien zeigen, dass sie sich bewusst von den üblichen Touristenpfaden entfernen und wirklich was erleben wollte. Keine Reiseführer, kein Abhaken von Kirchen und Museen, kein Logieren in Hotels - sondern stattdessen sich dem Zufall hingeben, planlos durch eine Stadt streifen, sich wirklich auf Menschen einlassen, erfahren wie freundlich sie sein können.

Und indem sie andere Menschen kennen gelernt hat, hat sie auch sich selbst besser kennen gelernt. Die Reise wurde für sie zu einer Art Inventur des Lebens, ein Nachdenken darüber, was man wirklich will. Und als sie nach den 12 Städten und dem einem Jahr wieder nach Hause kam, hat sie auch ihre Heimatstadt Hamburg ganz neu gesehen, kam die Stadt ihr sogar vor, wie eine neue Reisestation.

Fazit: Eine faszinierende Erfahrung, an der uns die Autorin im Buch teilhaben lässt. Am Ende stellt sie sogar fest, dass sie den Geldgewinn bei Günter Jauch, der ja der äußere Anstoß für die Reise war, gar nicht gebraucht hätte, sondern ihre Weltreise schon viel früher hätte machen können und sollen. Eine Aufforderung an den Leser, auch seine Träume nicht ewig aufzuschieben.

Von Nina0906


"Das große Los" hat mir gut gefallen. Es ist ein sehr persönliches, sympathisches und liebevoll gestaltetes Buch (da lohnt sich auch der Kauf der gebundenen Ausgabe!).

Was ich persönlich am meisten daran mochte, waren gar nicht mal unbedingt die Beschreibungen einzelner Begebenheiten oder der Eigenheiten des jeweils besuchten Ortes. Vielmehr fand ich klasse, was die Autorin gewissermaßen auf der Metaebene über ihre Aufenthalte in den verschiedenen Städten bzw. über die Reise insgesamt schreibt. Deshalb hat mir gerade auch der Abschnitt gut gefallen, der sich auf die Zeit nach ihrer Rückkehr bezieht.

Beim Lesen habe ich mich immer wieder dabei ertappt, die Erfahrungen der Autorin auf mich selbst zu beziehen: Hätte ich diese Stadt als Teil meiner persönlichen Weltreise gewählt? Warum ja, warum nein? Wie hätte ich mich in verschiedenen der geschilderten Situationen verhalten?
Das Buch bringt frischen Wind in die eigene Gedankenwelt.


Für Menschen mit Neugierde auf die Welt, Humor und Mitgefühl, Mut und Gelassenheit. Nix für Neidhammel


24. März 2013
von Elisabeth Mardorf
 
Ich habe 2011 schon begeistert Meike Winnemuths Blog [...] gelesen, und ich war damals schon beeindruckt von Meikes tollem Schreibstil, ihrem Mut, ihrer Freundlichkeit, ihrer Neugierde, die immer bereit ist, Vorurteile zu revidieren. Das Buch intensiviert diese Eindrücke, und es ist spannend zu lesen und berührend in seiner Ehrlichkeit. Und auch wenn ich in früheren Jahren selbst viel gereist bin und im Ausland gelebt habe, und obwohl ich einige Jährchen älter als Meike Winnemuth bin: Ich habe viele Anregungen in ihrem Buch bekommen, habe sogar viel gelernt. Meike lässt nämlich Lebensweisheit durchschimmern.

Wer "nur" einen Reiseführer um die Welt sucht, sollte besser die touristischen Führer mit abzuhakenden Sehenswürdigkeiten lesen.

Wer aber ein echtes REISEbuch sucht, eines das davon handelt, wie vielseitig und interessant und schön diese Welt mit ihren Menschen ist, und wer darüber lesen möchte, was das Reisen mit einem macht, wie verschiedene Städte verschiedene Eigenschaften in einem selbst zum Vorschein bringen - der hat hier eine faszinierende Lektüre in einer wunderbaren Sprache. Meike schreibt persönlich und ehrlich, ohne dass sie Bauchnabelschau betreibt, und ihr herrlicher (hanseatischer?) Humor sorgt für gesunde Selbst-Ironie.

Ich finde, es ist ein sehr kluges Buch, und über manche eher gehässige Rezensionen hier kann ich mich nur wundern. Über Geschmack lässt sich streiten, aber ehe man einen Verriss schreibt, sollte man sich das Objekt des Verrisses vielleicht doch ausführlicher ansehen als nur den Klappentext.
Und dass eine solche Reise nicht mit jedem Beruf machbar ist, wenn man parallel Geld verdienen muss, ist klar, - sagt aber nichts über die Qualität dieses Buches aus.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ich habe die tollsten, längsten und weitesten Reisen meines Lebens in Zeiten gemacht, als ich sehr wenig Geld hatte. Natürlich nicht mit allem Komfort, natürlich vieles in der "Holzklasse" - aber auch damals gehörte eben nicht ein dickes Portemonnaie als wichtigste Zutat ins Reisegepäck, sondern Mut und Gesundheit, Vertrauen in den Zufall und Freundlichkeit anderen Menschen gegenüber, die oft mit Gastfreundschaft belohnt wurde.

Ich wünsche diesem Buch jedenfalls viele Leserinnen und Leser - und wenn nur ein Bruchteil davon sich berühren lässt, trägt dieses Buch dazu bei, dass diese Welt freundlicher wird. Klingt vielleicht bombastisch, ist aber von mir genau so gemeint. Und wer weiterhin seinen Neid auf eine erfolgreiche "Gewinnerin" und Buchautorin pflegen möchte, kann vielleicht für sein eigenes unzufriedenes Leben etwas mit dem Spruch "Love it, change it, oder leave it" anfangen?

Produktinformation

•Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
•Verlag: Albrecht Knaus Verlag (11. März 2013)
•Sprache: Deutsch
•ISBN-10: 3813505049
 

Montag, 11. Februar 2013

Gott hat hohe Nebenkosten

Wer wirklich für die Kirchen zahlt


Seit neun Jahren leitet Bernadette Knecht einen katholischen Kindergarten bei Bonn. Sie ist kompetent, engagiert und beliebt. Aber als ihre Ehe zerbricht und sie sich neu verliebt, wird sie entlassen.

Sie hat gegen die Moralvorstellungen der katholischen Kirche verstoßen. Die Eltern sind entsetzt – und wütend. Sie wollen ihre Kindergärtnerin behalten und gehen auf die Barrikaden. Dabei machen sie eine erstaunliche Entdeckung:

Die Kirche bestimmt, aber sie zahlt nicht – der Kindergarten wird von ihnen selbst, vom Staat finanziert.

Eva Müller erzählt die Geschichte einer Auseinandersetzung, die sinnbildlich für die Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in konfessionellen Einrichtungen steht. Anhand weiterer Beispiele aus dem ganzen Land beleuchtet sie Arbeitsbedingungen von Ärzten, Pflegern und Lehrern.

Dabei stellt sie fest, dass die Anzahl katholischer und evangelischer Einrichtungen immer weiter steigt, während die Zahl der Kirchenmitglieder immer weiter sinkt.


Eva Müller blickt in diesem Buch hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen Arbeitgebers; sie schildert, wie die Kirchen den Markt dominieren, was das für Arbeitnehmer bedeutet und wer den Preis dafür zahlt.

Anschaulich, informativ und kritisch: »Gott hat hohe Nebenkosten« fragt danach, welchen Einfluss die Kirchen heute haben – und welchen sie haben sollen.

Pressestimmen


»Schon nach den ersten Sätzen ist man direkt drin im Geschehen und Sog der Geschichte. Das Buch entwickelt die Spannung einer Kriminalgeschichte.«, WDR 5, 15.01.2013

»Das Buch ist flott geschrieben, die Fälle, sowohl in der kath. wie in der ev. Kirche, sind genau recherchiert. Die an den Konflikten Beteiligten kommen selbst zu Wort. Die sehr lesenswerten Dokumentationen sind engagiert erzählt – und das ohne billige Polemik.«, Verein zur Umwidmung von Kirchensteuern, 01.01.2013

Über den Autor


Eva Müller, geboren 1979, studierte von 1998– 2003 in Tübingen und Marseille Geschichte, Öffentliches Recht und Linguistik. Im Anschluss daran volontierte sie beim WDR in Köln. Seit 2005 arbeitet sie als freie Journalistin, vor allem für das ARD-Politikmagazin »Monitor« sowie die WDR/ ARD-Redaktionen »die story«, »Aktuelle Dokumentation« und »Echtzeit«. 2009 erschien ihr Buch »Deutschland dritter Klasse« (gemeinsam mit Julia Friedrichs und Boris Baumholt). Für ihre Filme wurde sie u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Axel-Springer-Preis und dem Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet und für den Adolf-Grimme-Preis nominiert. »Es sind die journalistischen Grundtugenden, die Eva Müller pflegt, und sie und die Zuschauer werden dafür mit jeder Menge Erkenntnis belohnt.« Süddeutsche Zeitung
 

Die hilfreichsten Kundenrezensionen

Format:Taschenbuch
 
Wer ob des Titels ein weiteres Buch erwartet, welches sich ausschließlich um Kirchensteuern, Grundbesitz und Pfründe der großen Kirchen bewegt, sieht sich schon zu Beginn der Lektüre und bei den ersten Blicken ins Buch angenehm enttäuscht.

Unter „hohen Nebenkosten“ ist, im Sinne der Autorin, nicht nur zu verstehen, dass die großen Kirchen als zweitgrößter Arbeitgeber in Deutschland fungieren und nicht nur, dass die großen, verfassten Kirchen in diesem Zusammenhang auch mehr und mehr Einnahmen durch Refinanzierungen generieren (was sicherlich eine Rolle spielt und im Buch von Eva Müller aus fundiert und sorgfältig recherchiert dargelegt wird). Unter „Nebenkosten“ ist vor allem auch „zu verbuchen“, wie sehr und wie viele Menschen von leicht bis bitter enttäuscht sich wiederfinden, so sie mit den „Formalia“ der Kirchen aneinandergeraten. Und eben auch in Form solcher zermürbender Erfahrungen „zahlen“.

Formalia, die, das wird eindeutig und klar herausgestellt durch Eva Müller, tatsächlich nicht nur in den „inneren Werten“, sondern auch im ganz offiziellen, rechtlich formalen Vollzug eine Art „Sonderwelt“ in der Gesellschaft Deutschlands darstellen.
Eine Welt, in der kompetente Mitarbeiter, die sich im Rahmen ihrer Tätigkeit nichts haben zuschulden kommen lassen, aufgrund „privater“ Entscheidungen entlassen werden können. Und das anscheinend in einer „Gleichstellungs“- und Antidiskriminierungsgesellschaft“ völlig im Einklang mit geltendem, bürgerlichem und öffentlichem Recht.

Da zieht die geachtete und hoch geschätzte Kindergartenleiterin eines katholischen Kindergartens privat mit einem Mitglied des Kirchenvorstands in „eheähnliche“ Gemeinschaft und wird umgehend gekündigt. Aufgrund dieses privaten Weges.

Damit aber nicht genug, dies ist ja nur der „Aufhänger“, der Beginn des Buches, das in Form einer Reportage nun einerseits den Weg der Interessensgemeinschaft der Eltern nachzeichnet (die ihre Leiterin wieder haben wollen, bis dahin, den Kindergarten aus der Trägerschaft der katholischen Kirche zu lösen), mitsamt deren „Kampf gegen Windmühlen“ und vor allem ignoranter „Buchstabenauslegung“ mittelalterlich anmutenden Kirchenrechts durch den konkreten Kirchenvorstand samt Pfarrer der Gemeinde.
Andererseits nutzt Müller den roten Faden dieser konkreten „Geschichte aus dem Leben“ um sachlich und unaufgeregt, mit fundierten Zahlen unterfüttert, diese „Parallelwelt“ Schritt für Schritt aufzuzeigen. Und dabei auch mit der ein oder anderen Mär vom (gerade auch finanziellen) „Einsatz“ der Kirchen aufzuräumen.

Durchaus erhellend stellt der Leser fest, dass die großen Kirchen in Deutschland Zug um Zug ihre eigenen Investitionen in die soziale Arbeit und den Unterhalt von Kindergärten zurückgefahren haben, mehr und mehr (auch über eigentlich gesetzte Grenzen hinaus) öffentliche Gelder zugeführt bekamen und bekommen. Mit dem sanften Nachdruck, das man „ansonsten die Einrichtung eben schließen oder in kommunale Obhut alleine zurückgeben müsse“. Immer wieder von der Schilderung begleitet, wie die Initiative der Eltern in Fragen ihrer Kindergartenleiterin „abgebügelt“ wird.

Einerseits also, salopp formuliert, wird die Hand weit aufgehalten für eine Finanzierung aus öffentlichen Geldern, aus Steuern und damit aus der Gesellschaft heraus , anderseits wird sich energisch dagegen verwehrt, dass moderne Werte eben dieser Geldgeber oder deren Interessen an einer vor allem kompetenten Mitarbeiterschaft einen Einfluss auf „innerkirchliche“ Vorgänge haben dürften. Was im Übrigen, wie das Ende der Geschichte zeigt, nicht nur für die ( eher im Mittelpunkt dieses Buches stehende) katholische Kirche gilt.

„Bislang gibt es in Deutschland kein Gerichtsurteil, das das besondere kirchliche Arbeitsrecht grundsätzlich anzweifelt“.

Eva Müller legt hier sicher nicht das einzige Buch zum Thema vor. Eine Vielzahl von Auseinandersetzungen mit der öffentlichen Finanzierung, dem Umgang mit Finanzen, Ressourcen und Mitarbeitern und der „ganz eigenen Gesetzgebung“ der Kirchen in Deutschland hat es schon gegeben.
Beeindruckend aber ist an diesem Buch die durchgehaltne konkret Geschichte, die von Anfang bis Ende erzählt wird und an deren Verlauf die hinzutretenden Fakten ein fassbares und stimmig verknüpftes Bild einer „Parallelwelt“ im öffentlichen Recht ergeben.

Ein wichtiges, im Stil flüssig zu lesendes und fundiertes Buch.
 
39 von 49 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
Von Falk Müller TOP 100 REZENSENT
Format:Taschenbuch
 
Die Kirche ist neben dem Staat der größte Arbeitgeber in Deutschland. Über eine Million Menschen arbeiten in sozialen Einrichtungen für die Kirchen - in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altersheimen. Sie alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht, vom dem die Öffentlichkeit nicht viel erfährt. Außer, wenn einzelne Arbeitnehmer gegen die Regeln verstoßen und gekündigt werden, wie im Fall von Bernadette K., welcher durch die Presse ging und vom dem im Buch berichtet wird.

Sie leitete einen katholischen Kindergarten in Königswinter, ist beliebt und geschätzt, und wird trotzdem entlassen, weil sie gegen die Glaubenslehre der Kirche verstoßen hat. Sie hat sich nämlich in einen anderen Mann verliebt und scheiden lassen. Die Autorin Eva Müller fragt daher in ihrem Buch, was sind das für Arbeitsbedingungen, die so strenge Anforderungen an das Privatleben des beschäftigten Personals stellen? Und vor allem: sind diese gerechtfertigt?

Die Frage stellt sich nicht zuletzt im Lichte der Finanzierung der kirchlichen Einrichtungen. Der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 % aus öffentlichen Geldern finanziert. Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche in der Regel selbst nur noch etwa zwei Prozent des Etats. Wenn die Allgemeinheit also fast alles zahlt, warum dürfen die Kirchen allein bestimmen, unter welchen Bedingungen sie ihre Arbeitnehmer einstellen - und entlassen. Und vor allem: wofür gibt die Kirche das eigene Geld aus, also die Einnahmen aus der Kirchensteuer?

Es sind solche interessanten und selten gestellten Fragen, die das Buch zu einer lesenswerten Lektüre machen und dabei das durchaus nicht spannungsfreie Verhältnis zwischen Kirche und Staat beleuchten.
 
1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
Von Jürgens "Bücher" TOP 50 REZENSENT
Format:Taschenbuch
 
Das Buch greift die Geschichte einer katholischen Kindergartenleiterin auf, der gekündigt wurde. Die Kindergartenleiterin war geschieden, lebte ohne Lebenspartner, das war für die Kirche kein Problem, als sie jedoch mit dem neuen Lebensgefährten zusammenzog und dies bekannt wurde, wurde dieser "Ehebruch" zu einem "schädlichen Ärgernis"(S.53) und es erfolgte die Kündigung des Arbeitsverhältnisses. Was sich dann daraus entwickelte, konnten beide Seiten (Kirche und Erzieherin) sicherlich nicht ahnen. Die Autorin beschreibt diese Situation sehr gut und gibt beiden Seiten ausreichend Raum ihre Positionen darzustellen. Diese Geschichte zieht sich durch das gesamte Buch und wird begleitet von kritischen Blicken der Autorin hinter die Kulissen der großen Kirchen. Sie geht dazu auf das Kirchenrecht, auf § 118 II Betriebsverfassungs Gesetz und die Tendenzbetriebe, auf § 9 II allgemeines Gleichbehandlungs Gesetz und auf Artikel 140 GG ein.
Sie erklärt das Subsidiaritätsprinzip, wonach die Kommune von eigenen Angeboten Abstand nehmen soll, wenn die Aufgabe von freien Trägern erfüllt werden kann und wie die derzeitige Finanzierung abläuft und warum die Kirchen dabei oft nichts mehr für diese Einrichtung zahlen müssen.
Der Leser erfährt etwa 1,3 Millionen Menschen arbeiten für die Kirchen in Deutschland und die Zahl der konfessionellen Sozialeinrichtungen steigt.
Die Autorin zeigt bei der katholischen Kirche reichen die arbeitsvertraglich verankerten Pflichten weit ins Privatleben: "Ganz grundsätzlich gilt: Alle Mitarbeiter- ob Kindergartenleiterin oder Altenpfleger, ob Lehrer, Rettungssanitäter oder Schuldenberater bei der Caritas- tragen in den Augen der Kirche durch ihren Dienst am Nächsten zur Verkündung bei. Deshalb sollen sie sich, vor allem nach Vorstellung der katholischen Kirche, sowohl im Dienst als auch daheim den christlichen Moralvorstellungen gemäß verhalten." S.77

Die Autorin nennt später vier unterschiedliche Fälle die gerichtlich dazu entschieden wurden und diese zeigen eine Veränderung in der heutigen Rechtsprechung an.
Dann wendet die Autorin sich dem Thema "Die Diakonie und der Markt" zu und sie zeigt wie in diesem Bereich ausgegliedert wird, um zu sparen und wie dabei auch das eigene Tarifsystem der Kirche (die Arbeitsvertragsrichtlinien), teilweise unterlaufen wird, indem dort geringer Löhne gezahlt werden durch das "Tarif-Hopping" (S.104)

Die Autorin geht auch auf die Politik zu diesem Thema ein und zitiert einen katholischen Theologie Professor, der erklärt: "dass es beim Thema Religionspolitik außer bei den Linken grundsätzlich Vorbehalte in allen Parteien gibt. Es wagt keiner, die religiösen Fragen zu berühren." S.134

Das Buch versucht objektiv zu zeigen wo die Probleme in diesem Arbeitsbereich liegen und es wirft die Frage auf, ob der Staat, wenn er soziale Einrichtungen zu 100 Prozent fördert, nicht auch bei der Vergabe der Trägerschaft, den Träger zu Einhaltung bestimmter Vorgaben verpflichten sollte.
 

Produktinformation

Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 3 (7. Januar 2013)
Sprache: Deutsch

Freitag, 25. Januar 2013

Geh nie alleine essen! und andere Geheimnisse rund um Networking und Erfolg

Wollen Sie im Leben vorankommen und auf der Karriereleiter empor klettern?


Das Geheimnis dafür liegt laut Networking-Guru Keith Ferrazzi darin, sich mit anderen Menschen zusammenzutun. Ferrazzi erkannte schon früh, dass sich sehr erfolgreiche Menschen von der breiten Masse in puncto Networking in einem Punkt unterscheiden: Sie nutzen die Macht von Vitamin B; so, dass jeder dabei gewinnt.

In "Geh nie alleine" essen zeigt Ferrazzi die Schritte, die er benutzt, um mit den tausenden von Menschen in seinem Adressbuch in Kontakt zu bleiben. Es sind Kollegen, Freunde und Partner - Menschen, denen er geholfen hat und Menschen, die ihm geholfen haben. Ferrazzis Art des Networkings basiert auf Großzügigkeit - er hilft seinen Freunden, miteinander in Kontakt zu kommen. Er unterscheidet stark zwischen dem echten Aufbau von Beziehungen und dem hektischen Visitenkartentausch, den viele heute als Networking bezeichnen.

Schließlich destilliert er sein System in anwendbare und erprobte Prinzipien.
 
Darunter beispielsweise:
  • Prüfen Sie nicht den Punktestand: Es geht nie einfach nur darum zu bekommen, was Sie wollen. Es geht darum, dass Sie bekommen, was Sie wollen, und gleichzeitig sichergehen, dass die Menschen, die Ihnen wichtig sind, ebenfalls bekommen, was sie wollen.
  • Bleiben Sie ständig am Ball: Es ist wichtig, Ihre Kontakte immer zu pflegen und nicht nur, wenn Sie etwas von ihnen brauchen.
  • Gehen Sie nie alleine essen: Egal, ob Sie nun in einem Unternehmen arbeiten oder an einer gesellschaftlichen Veranstaltung teilnehmen - Unsichtbarkeit ist ein schlimmeres Schicksal als Scheitern.
Im Verlaufe des Buches stellt Ferrazzi zeitlose Strategien vor, die von den Menschen mit den meisten Kontakten der Welt angewandt werden - von Katherine Graham zu Bill Clinton, von Vernon Jordan bis zum Dalai Lama.

                 
 Gebundene Ausgabe                               Kindle             
 
Die hilfreichsten Kundenrezensionen

34 von 40 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
Format:Gebundene Ausgabe
 
Dies 400 Seiten hatte ich im Nu durchgelesen. Es ist ein rundum sehr fundiertes Buch.
Schon allein die Lebensgeschichte von Keith der sich aus kleinen Verhältnissen zu einem der gefragtesten Marketingexperten emporarbeitete ist sehr bemerkenswert.
Keith beschreibt in einer wirklich leidenschaftlichen Weise, was zum richtigen Connecting wichtig ist!
 
1. Die Geisteshaltung
... ein Netzwerk von Menschen muss ich bauen, bevor ich es brauche.
 
2. Fähigkeiten
... hier wird in vielen Punkten beschrieben welche Fähigkeiten für den
für den Netzwerkbau notwendig und unabdingbar sind.
 
3. Machen Sie Verbindungen zu Verbündeten
... hat doch sehr beeindruckt wie er hier beschreibt. Wenn man jemand
Gesundheitlich hilft, sein Vermögen positiv beeinflußt und ernsthaftes
Interesse an seinen Kindern bekundet, schafft man Loyalität und
lebenslangeVerbundenheit
...Social Arbitrage. Einen nahezu unschätzbarer Wert ist, wenn man
durch sein Netzwerk andere behilflich sein kann. Ganz nach dem Motto:
Interessiere dich für des anderen Erfolg - dein eigener stellt sich
dann auch noch ein und das ist sogar noch ein Automatismus.
 
4. Hoch spielen und zurückgeben
... viele sehr lesenswerte Punkte: Wie verbreiten Sie ihre Marke,
Finde Mentoren und finde Schützlinge, Seien Sie interessant.....
 
Das Buch bietet zudem noch weitere Storys von großen Connectern
  • Bill Clinton
  • Paul Revere
  • Dale Carnegie
  • Veron Jordan
  • Dalai Lama
  • Benjamin Franklin
  • Eleanor Roosvelt
 
Ich habe es inzwischen in vielen Details auch schon als Nachschlagewerk genutzt, für jeden der gerne mit Menschen zusammen ist ein wertvolles Buch
 
25 von 30 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
8. Oktober 2007
Von Rolf Dobelli HALL OF FAME REZENSENT TOP 500 REZENSENT
Format:Gebundene Ausgabe
 
Zwischenmenschliche Beziehungen und Kontakte sind das A und O. Auch durch die zahlreichen technischen Errungenschaften unserer Zeit können sie nicht ersetzt werden. Keith Ferrazzi zeigt anhand seiner eigenen reichhaltigen Erfahrungen sowie der von anderen Networkern - darunter Bill Clinton und der Dalai Lama - wie man ein Netzwerk nicht nur aufbaut, sondern auch am Laufen hält und ständig erweitert. Das Buch ist zwar ziemlich dick für das nicht gerade komplexe Thema, liest sich aber dank der flotten Sprache und der auflockernden, aus dem Leben gegriffenen Anekdoten schnell und flüssig. Unter den zahlreichen Tipps und Strategien wird jeder einige hilfreiche und inspirierende finden, meinen wir und empfehlen das Buch allen, die wissen wollen, wie das gegenseitige Geben und Nehmen in der Netzwerk-Gemeinschaft funktioniert.
 
29 von 35 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
 
16. Juni 2008
Von Monika Birkner VINE™-PRODUKTTESTER
Format:Gebundene Ausgabe
 
Dieses Buch ist mein Favorit unter all den Büchern über Networking, die ich bisher gelesen habe. Denn es macht klar, wie man Networking systematisch nutzen kann, um Ziele zu erreichen. Der Autor behauptet, nie auf einem "Networking-Event" gewesen zu sein. Stattdessen hat der Sohn eines Stahlarbeiters mit Hilfe von Networking Karriere gemacht und seine Networking-Fähigkeiten auch für den Erfolg der Unternehmen eingesetzt, für die er arbeitete.

Erstaunlich ist die Offenheit, mit der er seine Geheimnisse preisgibt, zum Beispiel wenn es um die Vorbereitung einer Konferenz gibt oder wie man mit einer wildfremden Person in Kontakt kommt.

Der Leser erfährt zwar auch einiges über die Basics erfolgreichen Networkings. Doch mir scheint es hier mehr um die "hohe Schule" zu gehen.
Dabei geht es nicht nur um die eigenen Ziele. Die schon in einem anderen Kommentar erwähnte "Social Arbitrage" trägt dazu bei, dass alle gewinnen.

Eins allerdings wird auch klar: Wirklich erfolgreiches Networking kann nicht einfach wie ein Werkzeug genutzt werden. Es ist ein Lebensstil. Die Liebe zu Menschen und das Interesse an Menschen sind unabdingbar.

Dienstag, 22. Januar 2013

Die Vorsorgelüge

Wie Politik und private Rentenversicherung uns in die Altersarmut treiben

 
Alle sagen: Private Rentenversicherung muss sein, sonst droht Altersarmut. Doch die von der Versicherungswirtschaft angebotenen Formen der Privatrente sowie Riester- und Rürup- Rente taugen nicht als Ersatz für die gesetzliche Rente.
 
Im Gegenteil: Kunden verlieren Milliarden, weil private Rentenversicherungen systematisch zu ihrem Schaden konstruiert sind. Politiker, Finanzlobbyisten und Wissenschaftler haben die gesetzliche Rente demontiert, um das private Geschäft mit der Altersvorsorge anzukurbeln – zu Lasten der Rentner von morgen.
 
Holger Balodis und Dagmar Hühne decken auf, wie sich ein mafiöses Interessengeflecht die Altersvorsorge zur Beute macht und uns in die Altersarmut stürzt.
 
 

Pressestimmen

"Dieses Buch provoziert, doch es macht es wohlbegründet und gestützt auf Aussagen integrer Fachleute.", Weserkurier, Hans-Ulrich Brandt, 21.10.2012

"Hier decken die Autoren tatsächlich einen Skandal auf. (...) Ausführlich, nachvollziehbar und nachweisbar.", Süddeutsche Zeitung, Marianne Körber, 29.09.2012

"Ein ebenso flammendes wie seriöses Plädoyer für eine Kehrtwende in der Rentenpolitik.", NDR Info, "Das politische Buch", Christoph Rasch, 05.11.2012

"Dagmar Hühne und Holger Balodis beschreiben kenntnisreich und detailliert, warum die Riester-Rente oder windige Finanzprodukte für Kunden oft ein Verlustgeschäft sind.", Stuttgarter Zeitung, Matthias Schiermeyer, 26.10.2012

"Die Autoren zeigen, mit welchen Tricks die Kunden geschröpft werden.", Märkische Oderzeitung, André Bochow, 14.09.2012

Über den Autor


Holger Balodis, Jahrgang 1960, berichtet seit 25 Jahren als Autor u.a.für die ARD-Magazine plusminus, Ratgeber Recht und Monitor und ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet von Altersvorsorge und Versicherungen.
 

Die hilfreichsten Kundenrezensionen

 
10 von 10 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
5.0 von 5 Sternen Lug und Trug
12. November 2012
Von Peter
Format:Kindle Edition|Von Amazon bestätigter Kauf
 
Endlich schreibt mal jemand öffentlich hin was ich schon lange vermutet hatte. Obwohl ich noch nicht ganz durch bin mit dem Buch (Kindle ist gewöhnungsbedürftig) möchte ich hervorheben, dass dieses Sachbuch sich liest wie ein spannender Roman. Schon nach den ersten Seiten wird klar, dass unserer Politikerkaste alles Mögliche wichtig ist, nur nicht das Wohl des Volkes. Sie scheint den Einflüsterungen des Lobbyistentums hilflos ausgeliefert zu sein. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre werden für alle jüngeren Leser, die irgendwann mal von Ihren Altersbezügen leben müssen. Bin mal gespannt, ob die Autoren denn auch sinnvolle Alternativen zu Riester, Rürup und Co. außerhalb der privaten Versicherungswirtschaft aufzeigen werden. Ich lasse es Sie wissen.
 
10 von 10 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
 
2. November 2012
Von RSCHA
Format:Broschiert|Von Amazon bestätigter Kauf
 
Nach dem Lesen des Buches versteht man erst den wahren Inhalt und Umfang des Schröder-Fortschrittpaketes. Es wurde ein gewaltiger Rückschritt eingeleitet. Das gesamte System aus Politikern, Banken und Versicherungen ist völlig verfilzt. 
 
48 von 53 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
 
18. September 2012
Von Happyx TOP 50 REZENSENT
Format:Broschiert
 
Die gesetzliche Rente wurde von Schröder und Konsorten zugunsten der übermächtigen deutschen Wirtschaft geopfert. In diesem Buch erfahren wir, wie es im Fühjahr 1999 begann. Oskar Lafontaine hatte eine Giftliste mit 70 zu streichenden Steuervergünstigungen erarbeitet. U.a. sollte eine Bewertung von Rückstellungen für Versicherungsschäden neu, realitätsnäher geregelt werden. Der Allianz Chef intervenierte direkt bei Gerhard Schröder, mit Erfolg. In der Kabinettssitzung vom 10.3.1999 sprach der heutige Gazprom Bevollmächtigte ein Machtwort, wonach man das Land nicht gegen die Wirtschaft regieren könne. Basta. Einen Tag später trat Oskar Lafontaine von seinen Ämtern zurück. Gefeiert wurde lautstark in den Konzernzentralen, der lästige Bremsklotz war beseitigt.

Danach war der Schuss frei gegen die bisherige gesetzliche Rente, deren mutwillige Zerstörung zugunsten der Finanzwirtschaft in Kauf genommen wurde. Das Buch beschreibt, wie Riester (heute bei Union Investment) in seinen Beratungsvideos tarnt und täuscht, falsche Zahlen benutzt, schönt und trickst. Alles ist alternativlos, das neue Modewort, hinter dem sich alle wegducken.

Dieses Buch zeigt, wie die gesetzliche Rente mit Kampagnen vorsätzlich zerstört wurde und immer noch wird. Ohne Not. Alle Probleme wären lösbar gewesen, die Demografiefalle existiert schlicht überhaupt nicht, alle Lösungen der gesetzlichen Rente wäre in jedem Fall billiger gewesen als die jetzige privatwirtschaftliche Variante. Nachdem die Rente aber mutwillig gesenkt wurde, erzeugt man das immer wiederholte Problem selbst, sie sinkt tatsächlich und ein Großteil der Zahler kann keine weitere private Rente ansparen. Sie fallen in Altersarmut. Die Kassen füllen kann sich dafür die private Finanzindustrie, deren Lobbyisten ganze Arbeit leisten. Was uns die Allianz nicht sagt: vermutlich muss man rund 100 Jahre alt werden, damit sich eine Privatrente für den Kunden auch wirklich auszahlt.

Der Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein kommt zu einem Ergebnis, das jeden schockieren sollte: Über 80 Prozent der Kunden, die heute eine privaten Rentenvertrag abschließen, werden voraussichtlich effektiv Geld verlieren. Sie zahlen mehr ein als sie später herausbekommen. Seit 1998 haben vier Bundesregierungen die Bevölkerung schlicht belogen, sie wird mit privaten Rentenverträgen ärmer, Altersarmut wächst rapide, staatlich gefördert und direkt in die Versichherungswirtschaft gepumpt. So wie Herr Schröder heute das Gas von Russland zu uns pumpen lässt. Riester meint, es gäbe halt gute und schlechte Angebote seiner Rente, man sollte gefälligst lesen und vergleichen, selbst schuld, wenn man auf überteuerte Angebote reinfällt. So einfach ist es für diesen schlauen Schwaben und Plattenleger.

800 Milliarden Euro lagern heute auf den Konten der deutschen Lebensversicherer. "Es ist so, als ob wir auf einer Ölquelle sitzen, sie ist angebohrt, sie ist riesig groß und sie wird sprudeln", soll Herr Maschmeyer gesagt haben. Dank Freund Gerd hat es funktioniert und treue Vasallen wie Herr Riester lassen weiter Propaganda verlaut-baren, überall und jedem, auch gestützt über die quasi-staatliche und vermeintlich unabhängige Institution Finanztest.

Dieses Buch möchte schockieren und tatsächlich müsste jeder aufwachen nach der Lektüre. Deutschland wird mit diesem System konsequent in die Altersarmut ohne Solidarausgleich zwischen Reich und Arm getrieben. Dagegen lohnt es sich, das Schweizer Modell zu betrachten. Bezeichnend dafür ist die Solidarität einkommensstarker gegenüber einkommensschwachen Personen. Eine Beitragsbemessungsgrenze fehlt. Anders als in Deutschland, wo für Löhne und Gehälter nur bis zu einer bestimmten Höhe Rentenbeträge gezahlt werden müssen, bezahlen die Schweizer bei hohen Löhnen und Gehältern auch dementsprechende Beiträge. Außerdem beteiligen sich ausnahmslos alle an diesem System. Niemand wird ausgenommen, ob Hausfrau, Student oder Personen mit Einkünften aus Kapitalanlagen.
 

Produktinformation

Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Econ (14. September 2012)
Sprache: Deutsch

Donnerstag, 17. Januar 2013

Was Oma und Opa noch wussten

Strom kommt aus der Steckdose, und Lebensmittel kommen aus dem Supermarkt. Doch so einfach ist das nicht. Schon gar nicht in Krisenzeiten. Die ausreichende und verlässliche Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Schon kleinste Störungen im komplexen Räderwerk der Logistik können schwerwiegende Konsequenzen haben.

Und plötzlich sind die Regale leer!


Wir leben von weltweiten Importen und täglich rollenden Lebensmitteltransportern. Einige wenige Supermarktketten sichern die Versorgung der städtischen Zentren. Gleichzeitig haben wir höchstens Vorräte für vielleicht zwei, drei Tage, können wenig selber kochen und wissen gar nicht mehr, wie und wo unsere Lebensmittel produziert werden. Sich selbst zu versorgen, diese Fähigkeit ist uns gänzlich abhandengekommen. Kommt es zu Engpässen, sitzen wir in der Falle. Und die Wahrscheinlichkeit, dass aus der Wirtschafts- und Finanzkrise eine Versorgungskrise entsteht, ist beängstigend groß.

Klug ist, wer jetzt vorsorgt.


Von Oma und Opa lernen: So kommen Sie sicher durch die Krise


Es braucht an sich nicht viel, um auch Krisen gut zu überstehen. Das Buch knüpft am Wissen unserer Großeltern an, die mehr als eine existenzielle Versorgungskrise zu überstehen hatten, und bietet weise Ratschläge, einfache Rezepte und bewährte Einsichten, wie wir auch ohne Geld, Strom und Supermarkt für eine lange Zeit gut, gesund und nachhaltig überleben können.
So düster die Voraussagen des Autors sind, seine Ausführungen für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben machen Mut und machen Spaß. Fischen, Pilze suchen, Wildkräuter vom Wegesrand sammeln, Beeren einkochen, Brot backen, wursten, einen Räucherofen mauern und vieles mehr - unser Tisch ist reich gedeckt, wir haben nur verlernt, dies zu erkennen.
Dieses Buch liefert Ihnen kompetentes Wissen für ein unabhängiges und autarkes Leben.

Gebunden, 233 Seiten, zahlreiche Abbildungen
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